Unternehmer und Verbände übergeben Minister Pinkwart „Heppendorfer Erklärung“

Dezember 2019, Düsseldorf / Forum Heppendorf (Elsdorf, Rhein-Erft-Kreis).
Die „Industrieallianz für regionale Energiesicherheit (IARES)“ hat Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart ihre Bedenken zur Energie- und Produktionssicherheit nach dem Atom- und Kohleausstieg geschildert und ihre aktive Mitarbeit bei der Energiewende angeboten. Bei dem Austausch in Düsseldorf übergab die Industrieallianz Minister Pinkwart ihre „Heppendorfer Erklärung“. Stellvertretend für die rund 100 Unterzeichner dieser Erklärung erläuterten sieben Vertreter aus Industrie, Handwerk und Energiewirtschaft dem Minister ihre Position. Minister Pinkwart sicherte der Industrieallianz seine Unterstützung zu: „Damit die Energiewende gelingt, braucht das Industrieland Nordrhein-Westfalen eine sichere, bezahlbare und klimafreundliche Energieversorgung. Dabei muss die Versorgungssicherheit ohne Einschränkung gewährleistet sein“, so der Minister.

Überreichung der Heppendorfer Erklärung an NRW Minister Pinkwart

„Übergabe der Heppendorfer Erklärung“
(v.l.n.r.) Kurt Vetten, stellvertretender Vorstand des BSKI e.V., Fred Arnulf Busen (Geschäftsführer der Polytron Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach und Sprecher der In|du|strie-Akzeptanzoffensive der IHK Köln), Michael Steffens (Geschäftsführer NEW Netz GmbH, Geilenkirchen), Prof. Dr. Beate Braun (Projektleiterin IARES), Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Guido Boveleth (Obermeister der Bäcker-Innung Köln / Rhein-Erft, Bedburg) sowie Cord Meyer (Geschäftsführer Leitungspartner GmbH, Düren).

Die Unternehmensvertreter erklärten ihren Willen, dazu beizutragen, dass die Energiewende gelingt. Dazu müsse allerdings die Produktionskontinuität auch während und nach dem Atom- und Kohleausstieg gewährleistet sein. Die Industrieallianz fordert, Klimaschutz mit Energiesicherheit zu verbinden.

Insgesamt sieben Interessensverbände mit 280.000 Mitgliedsbetrieben, unter ihnen der „Fachverband der Werkzeugindustrie“, die In|du|strie-Akzeptanzoffensive der IHK Köln, die Bäcker-Innung Köln/Rhein-Erft, die IHK Aachen und die IHK Siegen haben die „Heppendorfer Erklärung“ unterzeichnet. Viele der Mitgliedsunternehmen sind energiesensitive und energieintensive Produzenten.

Minister Pinkwart: „Die energieintensive Industrie steht vor der Herausforderung, ihre Prozesse und Produkte klimaneutral und nachhaltig zu gestalten. Die Pariser Klimaschutzziele lassen sich nur gemeinsam mit der Industrie erreichen.“ Eine Schlüsselrolle komme dabei dem intelligenten Betrieb der Stromverteilnetze zu, um Energie lokal erzeugen und flexibel nutzen zu können. „Das ist die Grundvoraussetzung für regionale Lösungen mit dem Ziel, Klimaschutz und Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, so Pinkwart weiter.
Die Forderungen der Unterzeichner der „Heppendorfer Erklärung“ sind:

  • Aufbau eines Energiesicherheits-Monitoring – um Transparenz und Objektivität im öffentlichen Diskurs zu fördern und innovative Lösungen für ein nachhaltiges Energiesystem zu initiieren. Die Unternehmen bieten die Expertise ihrer Fachkräfte und Ingenieure an und hoffen dafür auf Unterstützung der Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft.
  • Schaffen eines regionalen Leistungsmarktes – um zur Flex-Region #1 in Europa zu werden. Zur weiteren Ausschöpfung von Potenzialen braucht es für die Anbieter auf regionalen Leistungsmärkten Anreize. Ziel ist es, elektrische Leistung zu sichern und Erzeugungs- bzw. Verbrauchsflexibilitäten zu erkennen und zu nutzen.
  • Förderung eines Kompetenzaufbaus und Kompetenztransfers – um bei der Energiesicherheit handlungsfähig zu sein, braucht es praxisorientierte Aus- und Weiterbildung gemeinsam mit Hochschulen und Bildungsträgern. Außerdem muss es einen Kompetenztransfer über unternehmens- und branchenübergreifende Netzwerke zur Energiesicherheit geben.

Kurt Vetten, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands für den Schutz kritischer Infrastrukturen (BSKI e.V.), erklärt: „Das Thema Energiesicherheit treibt alle Unternehmen um. Ein lösungsorientiertes Monitoring beschreibt transparent die Handlungsfelder und die Chancen, sich aktiv in die Gestaltung des sich wandelnden Versorgungsystems einzubringen.“

Neben Kurt Vetten waren bei dem Termin im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW dabei: Nicole Kühn (Geschäftsführerin der SK-Elektronik GmbH, Leverkusen), Fred Arnulf Busen (Geschäftsführer der Polytron Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach), Cord Meyer (Geschäftsführer Leitungspartner GmbH, Düren), Michael Steffens (Geschäftsführer NEW Netz GmbH, Geilenkirchen), als Vertreter des Handwerks Guido Boveleth (Obermeister der Bäcker-Innung Köln / Rhein-Erft, Bedburg) sowie Prof. Dr. Beate Braun (IARES).

Initiiert wurde die Heppendorfer Erklärung von der „Industrieallianz für regionale Energiesicherheit (IARES)“, die im Sommer 2019 vom Bundesverband für den Schutz Kritischer Infrastrukturen (BSKI e.V.) und mit Unterstützung von drei Industrie- und Handelskammern (Aachen, Köln, Mittlerer Niederrhein) gegründet wurde. Die Allianz ist ein privatwirtschaftlich getragenes und parteipolitisch unabhängiges Bündnis und bietet Unternehmen aus Industrie, Handwerk und Betreibern Kritischer Infrastrukturen (z. B. Kliniken, Wasserversorger, Stadtwerke) eine neutrale Dialog- und Informationsplattform.

Die „Industrieallianz für REGIONALE ENERGIESICHERHEIT“ ist ein privatwirtschaftlich getragenes, parteipolitisch unabhängiges Bündnis von Unternehmen aus Industrie und Kritischen Infrastrukturen in NRW.

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